Samstag, 14.10.2000 -
Heimfahrt von Orléans über Saint-Benoit zurück an die Saar

Heute Morgen ist die Stimmung beim Frühstück etwas getrübt; zum einem ist nach dem opulenten Mahl vom Vorabend noch kein rechter Appetit zu spüren, zum anderen macht sich der Abschied bemerkbar. Das Gepäck wird verstaut, die Hotelrechnung bezahlt und wir brechen zum letzten Mal für dieses Jahr auf, zwar in einen neuen Morgen, doch diesmal mit einem bestens bekannten Ziel vor Augen: der Heimat.

Saint Benoit Doch zuerst wollen wir noch ins benachbarte Saint Benoit fahren, der Partnerstadt von Tholey; Anita hat uns diesen Abstecher sehr ans Herz gelegt, und er dürfte kein allzu großer Umweg sein und auch unseren Zeitplan nicht zu sehr aus dem Rahmen sprengen. Früher nannte sich dieses Dorf Fleury. Um 650 hatten Mönche aus Orléans hier eines der ersten Benediktinerklöster Galliens gegründet, in das etwa 20 Jahre später die sterblichen Überreste des Hl. Benedikt aus Monte Cassino überführt wurden, womit es bald zu einem der berühmtesten Wallfahrtsorte des Abendlandes wurde. Der heutige Bau entstand im 11. Jahrhundert. Beeindruckend ist die Krypta aus der Mitte des 11. Jahrhunderts mit dem doppelten Umgang und den massigen gedrungenen Rundpfeilern. Hier werden die kostbaren Gebeine des für das abendländische Mönchtum so wichtigen Heiligen aufbewahrt. Aber auch der Vorhallen Turm mit seinen monumentalen Kapitellen ist ein Ort, der mich in seinen Bann zieht.

Hier möchten wir auch gemeinsam noch einmal Gottesdienst feiern; Toni und ich gehen zum Klausurgebäude um herauszufinden, ob das möglich ist. Der Pater an der Pforte empfängt uns äußert freundlich und in perfektem Deutsch und nimmt sich unserer Bitte an. Leider können wir in der Basilika keine hl. Messe feiern, da dort in Kürze eine Kirchenführung stattfinden wird, doch in einer kleinen modernen Kapelle findet sich ein geeigneter Ort, wo wir ganz ungestört sind.

Beatrix

Abschied in St. Benoit
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